GS2 Kruzenshtern 2013
Großsegler
Viermastbark Krusenstern
Hamburg - St. Petersburg
Schiffsmaße und Besatzung | |
| Länge Breite Tiefgang Verdrängung Vermessung Besatzung | 114,5 m (Lüa) 14,04 m max. 6,26 m 5.805 t 3.141 BRZ / 942 NRZ 76 Stammbesatzung, bis zu 160 Kadetten und Trainees |
Hamburg - St. Petersburg
Geschichte
Das Schiff wurde 1926 auf der Joh. C. Tecklenborg-Werft an der Geeste in Wesermünde (heute Bremerhaven) als Padua vom Stapel gelassen.[3] Es gehörte mit Schiffen wie der Pamir und der Passat zu den berühmten Flying P-Linern der Hamburger Reederei F. Laeisz, deren Namen traditionsgemäß mit einem „P“ begannen. Auf der Jungfernreise brauchte sie von Hamburg nach Talcahuano (Chile) 87 Tage.
Die Padua wurde anschließend als Frachtsegler und Segelschulschiff eingesetzt. Unter anderem brachte sie Baumaterialien nach Südamerika, kehrte von da mit Salpeter zurück (siehe Salpeterfahrten) und transportierte später auch Weizen aus Australien. Den Weg von Hamburg nach Port Lincoln in Süd-Australien legte sie 1933/1934 in der Rekordzeit von 67 Tagen zurück.
In den 1930er und 1940er Jahren wurde die Padua mehrfach vorübergehend als Filmkulisse genutzt, so für Die Meuterei auf der Elsinore (erschienen 1935[4] oder nach anderen Angaben 1936), für Ein Herz geht vor Anker (erschienen 1940) und in Große Freiheit Nr. 7 (erschienen 1944) mit Hans Albers.
Die Padua musste nach dem Zweiten Weltkrieg 1946 als Reparationsleistung an die Sowjetunion abgegeben werden. Der schwarze Rumpf wurde mit einer weißen Musterung versehen, und das Schiff wurde in Kruzenshtern umbenannt. Darunter wurde es nach 1955 noch mehrfach als Filmkulisse für sowjetische Filme benutzt.
Heute nutzt das russische Ministerium für Fischwirtschaft die Kruzenshtern zur Ausbildung des Nachwuchses der Fischereiflotte; dabei nimmt sie seit 1974[4] an vielen internationalen Regatten teil, so auch an der alle fünf Jahre stattfindenden Sail in Bremerhaven. Dabei werden zunehmend auch zahlende Passagiere (Trainees) mitgenommen, die damit zum Unterhalt des Schiffes beitragen.
Passagen und Kapitäne
Bekannte Passagen der Padua waren die Reise von „Elbe 1“ bis Talcahuano, Chile, in 54 Tagen (1927), von Mejillones, Chile, bis zum Leuchtfeuer „The Lizard“ (England) in 72 Tagen (1928) und von Hamburg nach Wallaroo, Australien in 67 Tagen (1933–1934). 1938–1939 segelte sie auf der Route Bremen-Chile-Australien-Hamburg.
1926 wurde Carl Schuberg Kapitän. Die schnellste Reise, die zugleich auch Weltrekord für Rahsegler ist, machte sie 1938/39, von Hamburg nach Chile und Australien zurück nach Hamburg, in 8 Monaten und 23 Tagen unter Kapitän Richard Wendt. Mit Kapitän Jürgen Jürs umrundete sie viermal Kap Hoorn (vgl. Kap Hoornier).
Mittlerweile in Kruzenshtern umbenannt, fuhr sie unter Pawel W. Wlassow und danach unter N.T. Schulga oft von den Baltischen Häfen ins Schwarze Meer.
1974 nahm sie an der „Operation Sail“ (der Sail Training Association) teil. Von 1976 bis 1984 fuhr sie unter Iwan G. Schneider; dann unter den Kapitänen Gennadi W. Kolomenski und Oleg K. Sedow. Derzeitiger Kapitän ist Michail W. Nowikow. Beim Transatlantikrennen von Kanada nach Liverpool gelang ihr bei einem schweren Sturm der erste Platz, den sie auch zwei Jahre später verteidigen konnte.
Im Januar 1981 ging die Kruzenshtern an die Estonian Fisheries Industry. Statt Riga wurde Tallinn Heimathafen. Zehn Jahre später wurde sie Teil der State Baltic Academy of the Fisheries Fleet mit Heimathafen Kaliningrad.
Größter Triumph wurde für sie bei der „Operation Columbus '92“ zur 500-Jahre-Amerika-Feier der Sieg im Rennen von Boston nach Liverpool. Dabei erreichte sie die Rekordgeschwindigkeit von 17,4 Knoten (32,3 km/h).
2009 nahm die Kruzenshtern an der Tallship Atlantic Challenge teil, musste diese jedoch auf der Etappe Hamilton (Bermuda) Richtung Boston (USA) aufgrund eines Bruches im Vormast abbrechen.





